Sägezahnprofil Reifen - was ist das und wie beeinflusst es die Fahrsicherheit?

Das Fahrverhalten Deines Fahrzeugs hat sich in letzter Zeit zum Negativen verändert? Du bemerkst ein seltsames „Flattern“ des Lenkrads und deutlich lautere Abrollgeräusche der Reifen? Dann könnten Deine Reifen ein Sägezahnprofil ausgebildet haben. Warum dies wenig wünschenswert ist und was Du dagegen tun kannst - all das erfährst Du in diesem Ratgeber.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was ist ein Sägezahnprofil?
  2. Wodurch wird der Sägezahn am Reifen verursacht?
  3. Was Du tun kannst, um vorhandene Sägezahnbildung am Reifen zu beheben?
  4. So beugst Du einer Sägezahnbildung am Reifen vor
  5. Fazit

Was ist ein Sägezahnprofil?

Das Sägezahnprofil bzw. der Sägezahnverschleiß ist ein abgestuftes Verschleißmuster auf den einzelnen Profilblöcken eines Reifens, das zu erhöhten Reifengeräuschen führen kann. Der Sägezahn wird durch ungleichmäßige Verformung der Laufflächenblöcke in der Aufstandsfläche des Reifens verursacht. Das Phänomen ist bei nicht angetriebenen Rädern stärker ausgeprägt als bei angetriebenen Rädern.

Neue Reifen sind aufgrund der größeren Elastizität der hohen Profilblöcke anfälliger für Sägezahnabrieb. Mit abnehmender Profiltiefe werden die Profilblöcke steifer und die Neigung zur Abnutzung in einem Sägezahnprofil nimmt ab.

Wie wirkt sich ein Sägezahlprofil beim Reifen aus?

Sägezahnprofil Reifen - was ist das und wie beeinflusst es die Fahrsicherheit? Ein ausgeprägter Sägezahn-Verschleiß am Reifen kann dazu führen, dass ein stark erhöhtes Abroll- bzw. Reifengeräusch entsteht. Zudem kann es zu einem unruhigeren Fahrverhalten kommen, das sich beispielsweise durch ein „flatterndes“ Lenkrad und/oder unerwünschten Aufbaubewegungen zeigt.

Wodurch wird der Sägezahn am Reifen verursacht?

Ein ausgeprägter Bildung des Sägezahnprofils tritt unter folgenden Bedingungen besonders häufig auf:

  • Der Reifendruck ist falsch eingestellt
  • Das Profil des Reifens ist grob und besitzt offene Blöcke
  • Der Reifen ist auf der nicht angetriebenen Achse montiert
  • Es werden häufig sehr schnelle Kurvenfahrten unternommen
  • Es handelt sich nicht um richtungsgebundene Reifen

Bei Reifen mit Sägezahn ist Luftdruck die häufigste Ursache für das Problem. Das liegt daran, dass viele Autofahrer nicht wissen, welcher Luftdruck der Richtige ist oder unter welchen Bedingungen man den Luftdruck überprüft. Es ist dabei nämlich wichtig die Herstellerangaben genau einzuhalten. Denn ein zu hoher bzw. zu niedriger Luftdruck führt zu erhöhtem und vor allem ungleichmäßigen Profilabrieb.

5 Gründe für Sägezahnprofil Reifen / Sägezahnreifen

Überprüfe also regelmäßig den Luftdruck, auch wenn der Reifen bereits Sägezahn hat kontrolliere den Luftdruck, um die Fortschreitung zu unterbinden. Für mehr Infos über den richtigen Luftdruck bei Reifen, schaue bei unserem Ratgeber „Richtiger Reifendruck“ vorbei!

Sägezahn Reifen weiterfahren

Es gibt öfter das Gerücht unter Autofahrern das ein Sägezahnprofil von ganz allein wieder verschwindet. Man muss nur den Sägezahn Reifen weiterfahren und das Problem behebt sich von selbst. Das ist jedoch falsch!

Wenn Du nichts gegen den ungleichen Abrieb tust und einfach mit Sägezahn Reifen weiterfährst, wird sich die Lebensdauer Deiner Reifen deutlich verringern. Zudem werden die unangenehmen Nebeneffekte nur stärker. Das Lenkrad flattert bzw. vibriert immer mehr und die Reifengeräusche werden auch immer lauter. Es wird für Dich einfach unangenehmer mit Deinem Auto zu fahren.

Dieses Gerücht kommt daher das je weiter das Profil abgefahren ist, desto härter wird das Gummi. Da die Sägezahn Bildung am Reifen durch weiches Gummi begünstigt wird, könnte man meinen je länger Du fährst, desto weniger Sägezahn Profil bildet sich. Dabei wird aber nicht bedacht das der Reifen erst sehr weit verschleißen muss und viel Profil verloren haben muss bevor dieser Effekt eintreten kann.

Dann ist es meistens schon so weit das Du Deine Reifen wechseln musst. Den Sägezahn Reifen weiterzufahren hat Dir letztendlich also nichts gebracht. Wenn Du diese negativen Effekte verhindern willst, musst Du schon aktiv werden und die Sägezahnbildung bekämpfen bzw. vorbeugen.

Was Du tun kannst, um vorhandene Sägezahnbildung am Reifen zu beheben

Bei Sägezahnbildung sollte die Drehrichtung des Reifens umgekehrt werden. Bei besonders starkem Sägezahnverschleiß und erhöhten Reifengeräuschen sind die Reifen diagonal zu wechseln. Dadurch wird der Sägezahneffekt reduziert. Bei Fahrzeugen mit Frontantrieb wird dieser Effekt durch den größeren Verschleiß an der Vorderachse verstärkt.

Die Reifengeräusche sind unmittelbar nach dem Reifenwechsel etwas lauter, kehren aber nach ca. 500 bis 1000 km Fahrt wieder auf ein normales Niveau zurück.

Laufrichtungsgebundene Reifen

Bei erhöhter Sägezahnbildung an den Hinterreifen - insbesondere bei Fahrzeugen mit Frontantrieb - solltest Du Vorder- und Hinterreifen vertauschen. Bei erhöhtem Sägezahnprofil an den Außenkanten der Reifen einer Achse solltest Du am besten beide Reifen auf der Felge umdrehen. Das linke Rad muss dann auf der rechten Fahrzeugseite und das rechte Rad auf der linken Seite montiert werden.

Verschleißverhalten von Hochgeschwindigkeitsreifen

Diese Reifen sind für sehr hohe Geschwindigkeiten ausgelegt. Bei der Entwicklung dieser Reifen ist eine gute Haftung auf nasser Fahrbahn das Hauptziel. Die Laufflächenzusammensetzungen haben nicht die gleiche Verschleißfestigkeit wie T- und H-Reifen für niedrigere Geschwindigkeiten. Die Lebenserwartung von Hochgeschwindigkeitsreifen ist daher bei vergleichbaren Einsatzbedingungen deutlich geringer, und auch die Neigung zur Sägezahnbildung tritt verstärkt auf.

Da solche Reifen immer laufrichtungsgebunden sind, bleibt bei starkem Sägezahnprofil nur der Austausch des betroffenen Reifens.

Reifen mit Sägezahn überarbeiten

In einigen Fällen ist es möglich, Reifen mit Sägezahnprofil nachträglich zu überarbeiten. Dabei wird das Reifenprofil mithilfe einer Präzisionsfräse bearbeitet. Nachdem er vermessen wurde, wird so lange Material vom Profil abgenommen, bis sich der Ausgangszustand der Lauffläche wieder einstellt. Allerdings kann sich durch das Abnehmen von Profil die Lebenserwartung des Reifens verringern. Bei diesem Vorgang spricht man auch vom sogenannten „Egalisieren“. Es kann nur von einem Meisterbetrieb des Vulkaniseur- und Reifenmechanikerhandwerks durchgeführt werden.

So beugst Du einer Sägezahnbildung wirkungsvoll vor

Der sogenannte Sägezahn beim Reifen hängt insbesondere auch vom Luftdruck und der Fahrweise ab. Somit kannst Du der Sägezahnbildung am besten vorbeugen, indem Du den Reifendruck möglichst kontinuierlich überwachst und richtig einstellst. Außerdem solltest Du die Räder regelmäßig wechseln, und zwar seitengleich sowie von vorne nach hinten. Der richtige Wechselintervall liegt bei etwa 5.000 bis 8.000 km. Alternativ kannst Du die Reifen nicht von vorne nach hinten, sondern von links nach rechts tauschen. So kehrt sich die Laufrichtung der Reifen um und die Sägezahnbildung kann gar nicht erst auftreten. Allerdings ist diese Vorgehensweise nur dann möglich, wenn es sich nicht um laufrichtungsgebundene Reifen handelt. Außerdem kann sich der Reifenverschleiß durch die Methode etwas erhöhen. Hat sich der Reifen dann der umgekehrten Drehrichtung wieder angepasst, normalisiert sich der Reifenverschleiß wieder.

Sofern Du keine Vorkehrungen zum Vermeiden der Sägezahnbildung triffst, kann die Haltbarkeit der Reifen durch die Sägezahnbildung auf weniger als 50 % sinken.

Expertentipp: Passe Deine Fahrweise so an, dass die Gefahr zur Sägezahnprofil Reifenbildung abnimmt

Je sportlicher die Fahrweise ausfällt, desto größer ist die Gefahr, dass die Reifen an Deinem Fahrzeug ein Sägezahnprofil ausbilden. Kurven in hohem Tempo (mit entsprechend großen auftretenden Seitenkräften auf die Reifen) sowie sportliche Beschleunigungs- und Bremsmanöver beanspruchen das Profil sehr stark. Wenn Du also Wert auf eine hohe Lebensdauer Deiner Reifen legst, solltest Du moderat fahren und alles vermeiden, was die Reifen extrem belastet.

Fazit

Die Sägezahnbildung am Reifen wird durch viele Faktoren beeinflusst. Die meisten dieser Faktoren liegen in der Hand des Fahrers, also in Deiner Hand! Achte stets auf einen korrekten Luftdruck, passe Deine Fahrweise an und positioniere die Reifen am Fahrzeug immer wieder anders. So erreichst Du die optimale Lebensdauer und kannst der Sägezahnbildung wirkungsvoll vorbeugen.


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